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Original von Thomas Krumbein als Mail auf der Mailingliste
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Ein paar Worte vorweg:
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Viele Marketing-Materialein werden von uns erstellt und auf den
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Webseiten veröffentlicht. Hierzu werden verschiedene Programme genutzt
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und verschiedene Formate bereitgestellt. Klasse.
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Nur: Die meisten Sachen sind sehr gut für den Bildschirm oder für den
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Ausdruck auf dem heimischen Drucker (Laser, Tintenstrahler), jedoch
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ungeeignet, um "echte" Drucksachen herzustellen, also Broschüren in der
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Offsetdruckerei, CD-Labels im Presswerk und so weiter.
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Im Folgenden möchte ich die Anforderungen genau dieses zweiten Teils
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erläutern und Werkzeuge empfehlen, mit denen man arbeiten kann.
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Bevor ihr etwas erzeugt, überlegt bitte vorher, wozu es später genutzt
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werden soll - und fangt es gleich richtig an. Ein ich Draw und Writer
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erstelltes Prospekt kann leider nie so gedruckt werden noch können die
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Daten 1:1 übernommen werden - es ist also schade, wenn die Arbeit
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doppelt gemacht werden muss.
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Die Grundlagen:
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Alles, was "professionell" hergestellt wird, unterliegt gewissen Regeln.
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Eine der wichtigsten ist, dass übelicherweise nur mit vier Farben
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gedruckt wird (Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz - CMYK) und aus diesen
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vier Farben werden alle anderen abgeleitet. Wenn etwas also in die
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Druckerei soll, dann muss es auch in diesen vier Farben aufbereitet
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werden - im sogenannten CMYK Farbraum. Leider arbeiten wir am Bildschirm
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nur mit dem RGB Farbraum - und die meisten Digitalbilder sind auch "nur"
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RGB. OpenOffice.org beispielsweise kann nur RGB Farben verarbeiten
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(intern) - scheidet also für die wirkliche Druckvorstufe komplett aus.
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Alle Grafiken oder Bilder (Logos) müssen also in CMYK angelegt sein oder
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von uns umgewandelt werden.
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Ein klassisches Profiprogramm wäre hier für Pixelbilder Photoshop - der
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Klassiker. Auch Gimp hat inzwischen CMYK Kapazitäten und ist in der
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Lage, RGB Bilder umzuwandeln. Bei neu erstellten Grafiken muss man
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darauf achten, dass diese von vorn herein im CMYK Farbraum erstellt
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werden. Die Unterschiede beider Farbräume sind leider schon zu sehen.
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Ein normales RGB Bild wirkt in CMYK "satter", etwas dunkler. Es gibt
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zwar Umrechnungstabellen RGB <-> CMYK, das alles ist jedoch mit Vorsicht
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zu geniessen. Ein CMYK Bild wird auf dem Bildschirm immer in RGB
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wiedergegeben - die Farben stimmen also nie. Dafür werden in der Praxis
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Farbprofile genutzt und Bildschirme und Programme "kalibriert", das aber
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dürfte für uns nicht zutreffen.
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Also Wichtig: alle Grafiken und Bilder muüssen in CMYK vorliegen! Einem
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PDF-File sieht man zunächst nicht an, ob da noch RGB Dateien drin sind -
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dafür gibt es spezielle Analysetools. Wer aber sauber arbeitet, kommt
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nicht in die Problematik.
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Eine andere Variante ist - um Farben zu sparen und Druckdurchläufe -
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Drucksachen nur mit ein-, zwei oder drei Farben zu erstellen -
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sogenannten Volltonfarben. Jetzt wird der Farbton nicht aus den
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Prozessfarben (siehe oben) gemischt, sondern als vorgemischte Farbe
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direkt gedruckt. Theoretisch ist wieder jede Farbe aus den vier
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Prozessfarben mischbar, es haben sich aber einige Standardfarben
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etabliert, auf die man zurückgreifen kann. Üblicherweise ist das die HKS
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Farbtabelle (Standard, in der Regel überall vorhanden). Auch weit
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verbreitet sind die Pantone Farben (aber teuerer) - in unterschiedlichen
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Ausprägungen.
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Erzeugt man ein Druckwerk nur mit Volltonfarben, so dürfen auch nur
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diese Volltonfarben genutzt werden - allerdings auch in Nuancen, also
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zum Beispiel 10%. Das Programm muss anschliessend in der Lage sein,
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Farbauszüge zu drucken (die sind immer vollsschwarz, repräsentieren aber
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die einzelnen Druckfarben). Und spätestens hier trennt sich die "Spreu
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vom Weizen", was die Programme anbetrifft (siehe weiter unten).
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Schriften
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Ein absolut leidiges Thema.... Also: Verwendet nur "gute" Schriften,
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also ordentlich gezeichnete, skalierbare Fonts. Die Qualität ist nicht
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so einfach zu erkennen, da gehört einfach etwas Erfahrung dazu. Geht mit
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Schrifttypen, Schnitten und Größen sparsam um - nichts wirkt schlimmer
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als ein Dokument, in dem 10 verschiedene Schriften verwendet werden.
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Legt für Schriften immer eine eigene Ebene an - plaziert dort die
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Schrift drauf - lasst alles 50.000 mal korrekturlesen und checken - und
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wenn alles OK ist, erstellt eine Kopie der Ebene, blendet eine Ebene aus
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und wandelt die andere komplett in Kurven um - dadurch werden die
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Schriftinformationen aufgehoben, die Schrift ist nicht mehr editierbar,
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dafür aber auch unabhängig vom Font. Jetzt kann Sie in der angezeigten
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Form überall gedruckt werden.
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Die Option "Schriften oder Texte in Kurven" heist natürlich in den
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jeweiligen Programmen anders, aber ihr versteht, was gemeint ist.
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Ganz wichtig: wird die Schrift nicht umgewandelt, so ersetzt die
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Belichtungsmaschine die Schrift mit dort eingebauten Fonts - und das
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passt nie - auch wenn die Namen der Schriften gleich sind!
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Es gibt die Möglichkeit, Schriften auch einzubetten - aber erstens wird
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dann die Datei deutlich größer und zweitens ist auch das kein Allheilmittel.
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Seitenlayout
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Wenn ihr kein "Profiprogramm" wie bsw. Adobe Indesign verwendet ist es
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wichtig zu wissen, dass der Ausdruck Übermass haben muss und ein paar
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wichtige Zeichen auf dem Rand stehen sollten: Passkreuze, Schnittmarken,
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Farbmarkierungen. Die Druckertreiber von Adobe können das automatisch
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setzen, viele andere Programme jedoch nicht.
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Wenn ihr also ein Druckwerk erstellt, so passt die Seitengröße nicht der
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späteren Ausgabe-Größe an, sondern etwa rund herum 1 - 1,5 cm mehr. Nun
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braucht man natürlich einen optischen Anhaltspunkt, wie die Grafik
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später fertig aussehen soll. Bitte legt keine sichtbaren Rahmen
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drumherum - das sieht nicht nur bescheiden aus (Trauerrand) sondern
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bringt zusätzliche Probleme: so genau kann man gar nicht schneiden und
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das Auge erkennt auch die kleinsten Unterschiede!
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Arbeitet mit Hilfslinien oder legt einen Rahmen auf eine eigene Ebene,
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die später nicht mitgedruckt wird!
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Dann fügt Passkreuze (Kringel mit Kreuzen drin teilweise ausgefüllt)
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hinzu (daran wird später die Druckmaschien ausgerichtet - damit die
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Farben passen) und Schnittmarken. Das sind kleine Striche außerhalb der
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Zeichnung (etwa 2mm vom späteren Rand weg), die im Grunde genommen den
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späteren Ausschnitt markieren. Sie werden zum Schneiden benutzt.
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Wichtig: Alle randnahen Farben, Flächen oder Grafikobjekte sollen/müssen
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über den Rand hinausreichen (2-3 mm), damit beim späteren Schneiden
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nicht weisse Stellen übrigbelieben (BLitzer).
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Ausgabemedium:
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Alles, was in den Print geht, sollte als skalierbare Vektorgrafik
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angelegt sein. Dadurch entfallen die "Treppenstufen" und man kann
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korrigieren. OK, bei Pixelbildern geht das natürlich nicht - aber bei
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allen anderen.
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Alle Druckereien mögen heute sehr gerne PDF-Files, nur sind das nicht
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die  allseits bekannte PDF-Dateien aus OOo! Wenn eine Druckerei von
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PDF-Dateien spricht, meint sie die mit dem Adobe Destiller erzeugten
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Druckdateien - und nur die! OK, auch andere Programme können solch eine
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Ausgabe hinbekommen, aber so viel sind das auch nicht. Also wichtig: PDF
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ist nicht gleich PDF! Nachdem nun fast alle Druckereien meist eigene
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Grafikabteilungen haben und Nachbesserungen bzw. Anpassungen vornehmen
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können, reicht es manchmal auch, die Orginaldateien zu senden.  Aber:
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Draußen gibt es fast nur die folgenden Programme: Adobe Photoshop,
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Indesign, Quark XPress, Freehand, und inzwischen oft auch Corel Draw.
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Arbeitet ihr also mit diesen Programmen, so macht es durchaus Sinn, die
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Orginaldateien zu übergeben - dann allerdings unbedingt auch die Schriften!
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In allen anderen Fällen: PDF oder ersatzweise EPS (ein verkapeltes
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Postskript-Format, Vektorgrafiken). Mit EPS Dateien kann fast jeder
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umgehen - und manche Programme können die sogar wieder interpretieren.
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In der Regel werden aber EPS Dateinen von Programmen nur als "leerer
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Kasten" dargestellt, es fehlt also die Kontrolle, was wirklich drin ist.
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Hier kann man entgegenwirken, indem man eine EPS mit Tiff Vorschau
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erstellt - jetzt wird neben dem eingentliche Postscript-File auch ein
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minder auflösendes Tif-Bildchen (Pixelgrafik) erstellt und mitgeliefert.
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Diese Pixelgrafik sieht man dann auf dem Bildschirm -kein Anhaltspunkt
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der Qualität, sondern nur des Inhalts.
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Die EPS Datein werden erst im Belichter interpretiert und aufgelöst.
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Aber auch hier gibt es unterschiedliche Versionen. PostScipt 1.1 (heute
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kaum noch genutzt) , PS 1.2, PS 1.3, x-PDF ... Neuere Versionen bieten
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meist zusätzliche Features, üblich ist heute der 1.3 Standard, muss aber
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im Einzelfall mit der Herstellerfirma abgestimmt werden.
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Auch wichtig: Die EPS Dateine sind "endgültig", darum kümmert sich
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niemand mehr. Hier muss alles passen, die Grafiken müssen CMYK, meist
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300 dpi sein, Schriften entweder eingebettet oder umgewandelt und so
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weiter.
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Auflösung
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Alle Druckfiles sollten mit mindestens 300 dpi (dots per inch) angelegt
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werden, und das ist insbesondere bei Grafiken wichtig. Bildschirmbilder
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haben in der Regel nur 72/96 dpi (mehr kann ein Bildschirm nicht
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anzeigen), für den Druck eindeutig zu wenig. Auch hier muss das Bild
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entsprechend umgewandelt werden (Photoshop, Gimp) und erst dann in das
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Layoutprogramm eingefügt werden. Achtung: Viele Programme binden die
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Grafik nicht komplett ein sondern verknüpfen nur. Dann muss natürlich
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die Orginalgrafik ebenfalls mit zur Druckerei - mit passenden Pfaden.
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Projekte
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Wer ein Projekt beginnt, ist auch meist verantwortlich für spätere
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Änderungen. Nur er hat alle Resourcen, alle Programmeinstellungen und
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die Details. Es ist schwierig, ein Projekt auf unterschiedlichen
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Rechnern zu verwirklichen (Zuarbeit einmal abgesehen). Also: Sichert
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häufig, und seid bereit, Änderungen einzubauen - auch längerfristig.
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Programme
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Bei soviel Anforderungen ein paar Sätze zu den möglcihen Programmen:
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Völlig ungeeignet sind Programme wie OpenOffice.org oder MS Office. Die
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haben nicht die geeigneten Ressourcen.
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Profiprogramme sind:
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Adobe Indesign (Seitenlayout), Quark XPress (Seitenlayout), Adobe
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FrameMaker(Bücher), Adobe PhotoShop (Bilder), Adobe Illustrater
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(Vektorgrafiken), Makromedia Freehand (Vektorgrafiken) und mit
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Abstrichen Corel Draw. OK, alles keine preiswerten Programme :-)
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Aus der freien Szene:
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Gimp (Bildbearbeitung), Scribus (Seitenlayout), Inkscape (Vektorgrafik)
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Ich denke, dieses Dreigespann deckt alle Erfordernisse ab - aber leider
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auch nur mit einschränkungen.
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Gimp: hervorragende Pixelbild-Bearbeitung, allerdings Schwerpunkt RGB,
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kann jetzt auch CMYK, muss aber manuell eingestellt werden!
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Scribus: Sehr gute Druckvorstufe, professionelles Schriftbild und
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Features, das ideale Satzprogramm. Schwächen bei sehr großen Dokumenten,
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selbstdefinierten Übergrößen und Details. Ist noch teilwiese instabil
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und "mäkelig" bei unsauberen Schriftfonts. Beim SVG Import noch
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Schwächen (keine Ebenen, manche Features fehlen)
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Inkscape: Führendes freies Vektorzeichenprogramm. Erstellt aber nur SVG
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Dateien und EPS (Kein PDF Export), ist sehr weit im SVG, dadurch aber
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meist inkompatibel zu anderen Programmen. Wenn amn Grafiken dort
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erstellt, sollte man nicht alles mögliche nutzen - sondern konservativ
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arbeiten und "SVG plain" nutzen - das verstehen die meisten Programme.
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Zusätzlich:
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Gostsript/GSView zur Überprüfung und Ansicht von EPS/PS Dateien, Adobe
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Acrobat Reader in Version 7 + - Für PDF Überprüfung.

Revision as of 16:43, 21 April 2007

Marketing-Bereich des
deutschsprachigen
OpenOffice.org-Projektes

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Original von Thomas Krumbein als Mail auf der Mailingliste

Ein paar Worte vorweg: Viele Marketing-Materialein werden von uns erstellt und auf den Webseiten veröffentlicht. Hierzu werden verschiedene Programme genutzt und verschiedene Formate bereitgestellt. Klasse. Nur: Die meisten Sachen sind sehr gut für den Bildschirm oder für den Ausdruck auf dem heimischen Drucker (Laser, Tintenstrahler), jedoch ungeeignet, um "echte" Drucksachen herzustellen, also Broschüren in der Offsetdruckerei, CD-Labels im Presswerk und so weiter. Im Folgenden möchte ich die Anforderungen genau dieses zweiten Teils erläutern und Werkzeuge empfehlen, mit denen man arbeiten kann.

Bevor ihr etwas erzeugt, überlegt bitte vorher, wozu es später genutzt werden soll - und fangt es gleich richtig an. Ein ich Draw und Writer erstelltes Prospekt kann leider nie so gedruckt werden noch können die Daten 1:1 übernommen werden - es ist also schade, wenn die Arbeit doppelt gemacht werden muss.

Die Grundlagen: Alles, was "professionell" hergestellt wird, unterliegt gewissen Regeln.

Eine der wichtigsten ist, dass übelicherweise nur mit vier Farben

gedruckt wird (Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz - CMYK) und aus diesen vier Farben werden alle anderen abgeleitet. Wenn etwas also in die Druckerei soll, dann muss es auch in diesen vier Farben aufbereitet werden - im sogenannten CMYK Farbraum. Leider arbeiten wir am Bildschirm nur mit dem RGB Farbraum - und die meisten Digitalbilder sind auch "nur" RGB. OpenOffice.org beispielsweise kann nur RGB Farben verarbeiten (intern) - scheidet also für die wirkliche Druckvorstufe komplett aus. Alle Grafiken oder Bilder (Logos) müssen also in CMYK angelegt sein oder von uns umgewandelt werden. Ein klassisches Profiprogramm wäre hier für Pixelbilder Photoshop - der Klassiker. Auch Gimp hat inzwischen CMYK Kapazitäten und ist in der Lage, RGB Bilder umzuwandeln. Bei neu erstellten Grafiken muss man darauf achten, dass diese von vorn herein im CMYK Farbraum erstellt werden. Die Unterschiede beider Farbräume sind leider schon zu sehen. Ein normales RGB Bild wirkt in CMYK "satter", etwas dunkler. Es gibt zwar Umrechnungstabellen RGB <-> CMYK, das alles ist jedoch mit Vorsicht zu geniessen. Ein CMYK Bild wird auf dem Bildschirm immer in RGB wiedergegeben - die Farben stimmen also nie. Dafür werden in der Praxis Farbprofile genutzt und Bildschirme und Programme "kalibriert", das aber dürfte für uns nicht zutreffen. Also Wichtig: alle Grafiken und Bilder muüssen in CMYK vorliegen! Einem PDF-File sieht man zunächst nicht an, ob da noch RGB Dateien drin sind - dafür gibt es spezielle Analysetools. Wer aber sauber arbeitet, kommt nicht in die Problematik. Eine andere Variante ist - um Farben zu sparen und Druckdurchläufe - Drucksachen nur mit ein-, zwei oder drei Farben zu erstellen - sogenannten Volltonfarben. Jetzt wird der Farbton nicht aus den Prozessfarben (siehe oben) gemischt, sondern als vorgemischte Farbe direkt gedruckt. Theoretisch ist wieder jede Farbe aus den vier Prozessfarben mischbar, es haben sich aber einige Standardfarben etabliert, auf die man zurückgreifen kann. Üblicherweise ist das die HKS Farbtabelle (Standard, in der Regel überall vorhanden). Auch weit verbreitet sind die Pantone Farben (aber teuerer) - in unterschiedlichen Ausprägungen. Erzeugt man ein Druckwerk nur mit Volltonfarben, so dürfen auch nur diese Volltonfarben genutzt werden - allerdings auch in Nuancen, also zum Beispiel 10%. Das Programm muss anschliessend in der Lage sein, Farbauszüge zu drucken (die sind immer vollsschwarz, repräsentieren aber die einzelnen Druckfarben). Und spätestens hier trennt sich die "Spreu vom Weizen", was die Programme anbetrifft (siehe weiter unten).

Schriften Ein absolut leidiges Thema.... Also: Verwendet nur "gute" Schriften, also ordentlich gezeichnete, skalierbare Fonts. Die Qualität ist nicht so einfach zu erkennen, da gehört einfach etwas Erfahrung dazu. Geht mit Schrifttypen, Schnitten und Größen sparsam um - nichts wirkt schlimmer als ein Dokument, in dem 10 verschiedene Schriften verwendet werden. Legt für Schriften immer eine eigene Ebene an - plaziert dort die Schrift drauf - lasst alles 50.000 mal korrekturlesen und checken - und wenn alles OK ist, erstellt eine Kopie der Ebene, blendet eine Ebene aus und wandelt die andere komplett in Kurven um - dadurch werden die Schriftinformationen aufgehoben, die Schrift ist nicht mehr editierbar, dafür aber auch unabhängig vom Font. Jetzt kann Sie in der angezeigten Form überall gedruckt werden. Die Option "Schriften oder Texte in Kurven" heist natürlich in den jeweiligen Programmen anders, aber ihr versteht, was gemeint ist. Ganz wichtig: wird die Schrift nicht umgewandelt, so ersetzt die Belichtungsmaschine die Schrift mit dort eingebauten Fonts - und das passt nie - auch wenn die Namen der Schriften gleich sind! Es gibt die Möglichkeit, Schriften auch einzubetten - aber erstens wird dann die Datei deutlich größer und zweitens ist auch das kein Allheilmittel.

Seitenlayout Wenn ihr kein "Profiprogramm" wie bsw. Adobe Indesign verwendet ist es wichtig zu wissen, dass der Ausdruck Übermass haben muss und ein paar wichtige Zeichen auf dem Rand stehen sollten: Passkreuze, Schnittmarken, Farbmarkierungen. Die Druckertreiber von Adobe können das automatisch setzen, viele andere Programme jedoch nicht. Wenn ihr also ein Druckwerk erstellt, so passt die Seitengröße nicht der späteren Ausgabe-Größe an, sondern etwa rund herum 1 - 1,5 cm mehr. Nun braucht man natürlich einen optischen Anhaltspunkt, wie die Grafik später fertig aussehen soll. Bitte legt keine sichtbaren Rahmen drumherum - das sieht nicht nur bescheiden aus (Trauerrand) sondern bringt zusätzliche Probleme: so genau kann man gar nicht schneiden und das Auge erkennt auch die kleinsten Unterschiede! Arbeitet mit Hilfslinien oder legt einen Rahmen auf eine eigene Ebene, die später nicht mitgedruckt wird! Dann fügt Passkreuze (Kringel mit Kreuzen drin teilweise ausgefüllt) hinzu (daran wird später die Druckmaschien ausgerichtet - damit die Farben passen) und Schnittmarken. Das sind kleine Striche außerhalb der Zeichnung (etwa 2mm vom späteren Rand weg), die im Grunde genommen den späteren Ausschnitt markieren. Sie werden zum Schneiden benutzt. Wichtig: Alle randnahen Farben, Flächen oder Grafikobjekte sollen/müssen

über den Rand hinausreichen (2-3 mm), damit beim späteren Schneiden

nicht weisse Stellen übrigbelieben (BLitzer).

Ausgabemedium: Alles, was in den Print geht, sollte als skalierbare Vektorgrafik angelegt sein. Dadurch entfallen die "Treppenstufen" und man kann korrigieren. OK, bei Pixelbildern geht das natürlich nicht - aber bei allen anderen. Alle Druckereien mögen heute sehr gerne PDF-Files, nur sind das nicht die allseits bekannte PDF-Dateien aus OOo! Wenn eine Druckerei von PDF-Dateien spricht, meint sie die mit dem Adobe Destiller erzeugten Druckdateien - und nur die! OK, auch andere Programme können solch eine Ausgabe hinbekommen, aber so viel sind das auch nicht. Also wichtig: PDF ist nicht gleich PDF! Nachdem nun fast alle Druckereien meist eigene Grafikabteilungen haben und Nachbesserungen bzw. Anpassungen vornehmen können, reicht es manchmal auch, die Orginaldateien zu senden. Aber: Draußen gibt es fast nur die folgenden Programme: Adobe Photoshop, Indesign, Quark XPress, Freehand, und inzwischen oft auch Corel Draw. Arbeitet ihr also mit diesen Programmen, so macht es durchaus Sinn, die Orginaldateien zu übergeben - dann allerdings unbedingt auch die Schriften! In allen anderen Fällen: PDF oder ersatzweise EPS (ein verkapeltes Postskript-Format, Vektorgrafiken). Mit EPS Dateien kann fast jeder umgehen - und manche Programme können die sogar wieder interpretieren. In der Regel werden aber EPS Dateinen von Programmen nur als "leerer Kasten" dargestellt, es fehlt also die Kontrolle, was wirklich drin ist. Hier kann man entgegenwirken, indem man eine EPS mit Tiff Vorschau erstellt - jetzt wird neben dem eingentliche Postscript-File auch ein minder auflösendes Tif-Bildchen (Pixelgrafik) erstellt und mitgeliefert. Diese Pixelgrafik sieht man dann auf dem Bildschirm -kein Anhaltspunkt der Qualität, sondern nur des Inhalts. Die EPS Datein werden erst im Belichter interpretiert und aufgelöst. Aber auch hier gibt es unterschiedliche Versionen. PostScipt 1.1 (heute kaum noch genutzt) , PS 1.2, PS 1.3, x-PDF ... Neuere Versionen bieten meist zusätzliche Features, üblich ist heute der 1.3 Standard, muss aber im Einzelfall mit der Herstellerfirma abgestimmt werden. Auch wichtig: Die EPS Dateine sind "endgültig", darum kümmert sich niemand mehr. Hier muss alles passen, die Grafiken müssen CMYK, meist 300 dpi sein, Schriften entweder eingebettet oder umgewandelt und so weiter.

Auflösung Alle Druckfiles sollten mit mindestens 300 dpi (dots per inch) angelegt werden, und das ist insbesondere bei Grafiken wichtig. Bildschirmbilder haben in der Regel nur 72/96 dpi (mehr kann ein Bildschirm nicht anzeigen), für den Druck eindeutig zu wenig. Auch hier muss das Bild entsprechend umgewandelt werden (Photoshop, Gimp) und erst dann in das Layoutprogramm eingefügt werden. Achtung: Viele Programme binden die Grafik nicht komplett ein sondern verknüpfen nur. Dann muss natürlich die Orginalgrafik ebenfalls mit zur Druckerei - mit passenden Pfaden.

Projekte Wer ein Projekt beginnt, ist auch meist verantwortlich für spätere Änderungen. Nur er hat alle Resourcen, alle Programmeinstellungen und die Details. Es ist schwierig, ein Projekt auf unterschiedlichen Rechnern zu verwirklichen (Zuarbeit einmal abgesehen). Also: Sichert häufig, und seid bereit, Änderungen einzubauen - auch längerfristig.

Programme Bei soviel Anforderungen ein paar Sätze zu den möglcihen Programmen: Völlig ungeeignet sind Programme wie OpenOffice.org oder MS Office. Die haben nicht die geeigneten Ressourcen. Profiprogramme sind: Adobe Indesign (Seitenlayout), Quark XPress (Seitenlayout), Adobe FrameMaker(Bücher), Adobe PhotoShop (Bilder), Adobe Illustrater (Vektorgrafiken), Makromedia Freehand (Vektorgrafiken) und mit Abstrichen Corel Draw. OK, alles keine preiswerten Programme :-)

Aus der freien Szene: Gimp (Bildbearbeitung), Scribus (Seitenlayout), Inkscape (Vektorgrafik) Ich denke, dieses Dreigespann deckt alle Erfordernisse ab - aber leider auch nur mit einschränkungen. Gimp: hervorragende Pixelbild-Bearbeitung, allerdings Schwerpunkt RGB, kann jetzt auch CMYK, muss aber manuell eingestellt werden! Scribus: Sehr gute Druckvorstufe, professionelles Schriftbild und Features, das ideale Satzprogramm. Schwächen bei sehr großen Dokumenten, selbstdefinierten Übergrößen und Details. Ist noch teilwiese instabil und "mäkelig" bei unsauberen Schriftfonts. Beim SVG Import noch Schwächen (keine Ebenen, manche Features fehlen) Inkscape: Führendes freies Vektorzeichenprogramm. Erstellt aber nur SVG Dateien und EPS (Kein PDF Export), ist sehr weit im SVG, dadurch aber meist inkompatibel zu anderen Programmen. Wenn amn Grafiken dort erstellt, sollte man nicht alles mögliche nutzen - sondern konservativ arbeiten und "SVG plain" nutzen - das verstehen die meisten Programme.

Zusätzlich: Gostsript/GSView zur Überprüfung und Ansicht von EPS/PS Dateien, Adobe Acrobat Reader in Version 7 + - Für PDF Überprüfung.

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