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== FAQ zu Lizenzen ==
 
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* PDL: Public Documentation License  
 
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: Infos unter //licenses/PDL.html.
 
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Zur Information findet sich eine Übersetzung der LGPL (keine Übertragungen ins deutsche Recht!) auf den Seiten des GNU-Projektes. Eine Übersetzung der PDL befindet sich auf unseren Seiten oder im OpenOffice.org WRITER-Format im Datei-Bereich.  
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Zur Information findet sich eine [http://www.gnu.org/copyleft/lesser.de.html Übersetzung der LGPL] (keine Übertragungen ins deutsche Recht!) auf den Seiten des [http://www.gnu.org/home.de.html GNU-Projektes]. Eine Übersetzung der PDL befindet sich auf [http://www.openoffice.org/de/about-ooo/about_legal_pdl.html unseren Seiten] oder im OpenOffice.org WRITER-Format im Datei-Bereich.  
Darüber hinaus gibt es natürlich noch eine große Sammlung weiterer Lizenzmodelle, die aber nicht direkt im Projekt eingesetzt werden. Eine Liste der anerkannten Open Source Lizenzen findest du auf den Seiten von opensource.org. Informationen auf der englischsprachigen Webseite von OpenOffice.org findest du unter //license.html.
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Darüber hinaus gibt es natürlich noch eine große Sammlung weiterer Lizenzmodelle, die aber nicht direkt im Projekt eingesetzt werden. Eine Liste der anerkannten Open Source Lizenzen findest du auf den Seiten von [http://opensource.org/ opensource.org]. Informationen auf der englischsprachigen Webseite von OpenOffice.org findest du unter //license.html.
  
 
== Kurze Erläuterung zu den Lizenzmodellen ==
 
== Kurze Erläuterung zu den Lizenzmodellen ==
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Die Lizenzen beruhen auf US-amerikanischem Copyright und nicht auf deutschem Urheberrecht. Allerdings kann ein deutscher Richter (anhand des "Internationalen Privatrechts" im Einführungsgesetz zum BGB) das anzuwendende Recht bei einer Streitigkeit festlegen. Das kann auch das kalifornische Recht sein, unter Berücksichtigung eventuell von deutschem Verbraucherschutzrecht, den nach deutschem Recht zulässigen Klauseln in allgemeinen Geschäftsbedingungen und im Haftungsrecht.
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Veränderungen darf dann nur vornehmen, wer mit der Lizenz übereinstimmt (auch, wenn sie in englischer Sprache gefasst ist). Und er muss die Bestimmungen zumindest bei der Bearbeitung einhalten (für das reine Lesen braucht er keine besonderen Nutzungsrechte).
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Kurz zusammengefasst besagen die Lizenzen und das JCA in normalem Deutsch:
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* LGPL: Du darfst die lizenzierte Software kopieren, verteilen und verändern. Die Verwertung ist an Bedingungen geknüpft. So muss der Quellcode und die Lizenz bei der Verteilung mitgegeben (Weitergabe auf Datenträgern) oder zur Verfügung gestellt (Weitergabe durch Downloadangebot) werden und jede Veränderung am Quellcode fällt ebenfalls unter die LGPL. Das heißt, derjenige, dem du die Software gibst, darf sie wiederum kopieren, verteilen und verändern. Die LGPL vererbt sich quasi auf die nächste Version. Damit ist sichergestellt, dass die Software verändert werden kann, aber dennoch frei bleibt. Zudem erlaubt die LGPL dir, die Software zusammen mit anderer Software einzusetzen, ohne dass die andere Software unter der LGPL lizenziert werden muss. Ein großer Teil der LGPL dreht sich darum, was genau "zusammen mit" bedeutet. Zudem wird die Weitergabe patentrechtlich geschützter Veränderungen verboten und jede Gewährleistung oder Haftung abgelehnt. Der Quellcode von OpenOffice.org steht unter der LGPL. Zur Vereinfachung der Copyrightlage wird von allen, die zum Quellcode oder zu Materialien, die mit dem Quellcode zusammen vertrieben werden, beitragen wollen, verlangt, dass sie das JCA unterschreiben und Sun zukommen lassen.
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* JCA: Dein Beitrag ist deiner, nicht etwa von anderen abgeschrieben oder im Auftrag eines anderen entwickelt. Du gewährst Sun ein gemeinsames (Verwertungs-)Recht an deinem Beitrag. (Da in Deutschland das Urheberrecht nicht übertragbar ist, bleibt dieses bei dir.) Du bestätigst, dass du dies gewähren darfst und niemals einen Beitrag abgeben wirst, der ungesetzlich oder gegen gültige Verträge verstößt. Nach Auskunft von Sun ist das JCA lediglich ein Instrument um den Anwälten von Sun in einer möglichen juristischen Auseinandersetzung gute Karten in die Hand zu geben. Da Sun selbst als Mitglied von OpenOffice.org seine Beiträge der LGPL, sind damit nach aller Wahrscheinlichkeit auch keine unbeabsichtigten Verwertungsmöglichkeiten gegeben. In der Folge wird auch kein Beitrag in den offiziellenOpenOffice.org - Quellcode gelangen, zu dem kein JCA des Beitragenden vorliegt. Für Beiträge, die nicht in das Paket aufgenommen werden müssen, wie Dokumentationen oder Tutorien, wird die PDL als Lizenz vorgeschlagen, weil eine einheitliche Lizenz die Bearbeitung mehrerer Dokumente innerhalb des Projekts vereinfacht.
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* PDL: Der ursprüngliche Autor und alle folgenden Beitragenden gibt dir ein Verwertungsrecht. Wenn du Veränderungen vornimmst, dann müssen diese wieder unter die PDL gestellt werden und genau beschrieben werden. Die Lizenz muss mit dem Dokument zusammen weitergegeben werden, einschließlich eines Anhangs (Appendix), in dem der ursprüngliche Autor und alle folgenden Beitragenden genannt werden. Dadurch verbindet sich die Lizenz mit der Bearbeitungsgeschichte des Dokuments und wird von Version zu Version vererbt. So garantiert die PDL, dass ein Dokument verändert werden kann und dabei immer frei bleibt.
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Wir können über diese allgemeinen Ausführungen zu den Lizenzen nicht hinausgehen, eine Rechtsberatung im Einzelfall erfolgt nicht.
  
 
== Welche lizenzrechtlichen Dinge muss ich beachten, wenn ich mitarbeiten will? ==
 
== Welche lizenzrechtlichen Dinge muss ich beachten, wenn ich mitarbeiten will? ==
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Es ist notwendig, dass du deutlich machst, unter welchen Lizenzen deine Beiträge verwertet werden dürfen. Insbesondere bei umfangreicheren Beiträgen solltest du dies gleich von Anfang an planen. Bei kleineren Beiträgen, wie redaktionellen Korrekturen an bestehenden Dokumenten, gehen die anderen Mitarbeiter im Projekt oft davon aus, dass du bei der abschließenden Prüfung der Lizenzlage großzügig sein wirst (d.h. die Verwertungsrechte einem der Autoren schenken wirst). Wenn du das nicht willst, dann ist es nur fair, deine Lizenzansprüche vorher anzukündigen. Ändere keine Texte, die unter der PDL stehen, wenn du mit den Lizenzbedingungen nicht einverstanden bist. Wenn du vorhast, viele, auch kleinere Beiträge zur Webseite zu leisten, solltest du überlegen, ob du nicht das JCA unterzeichnen willst.
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Wenn du Texte von anderen einbinden willst, achte auf die Lizenz, unter der sie stehen und hole dir bei Bedarf die Erlaubnis des entsprechenden Autors. Wenn du Texte von anderen Autoren ändern willst, achte vorher auf die Lizenz, unter der sie stehen.
  
 
== Was muss ich beachten, wenn ich Korrekturen zu bestehenden Dokumenten mache? ==
 
== Was muss ich beachten, wenn ich Korrekturen zu bestehenden Dokumenten mache? ==
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Finde heraus, unter welcher Lizenz das Dokument steht. Wenn das Dokument unter PDL steht, ändere das Dokument nach deinen Vorstellungen und setze deinen Namen zu den Contributors im Appendix. Darüber hinaus ist es natürlich wünschenswert, wenn du den anderen Mitgliedern des Projektes oder zumindest dem ursprünglichen Autor Gelegenheit gibst, sich zu beteiligen, z.B. indem du die Mailingliste nutzt.
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Steht das Dokument unter einer anderen Lizenz, kontaktiere am besten den Autor, bevor du daran arbeitest.
  
 
== Was much ich beachten, wenn ich ein neues Dokument erstelle? ==
 
== Was much ich beachten, wenn ich ein neues Dokument erstelle? ==
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Überlege dir vorher, unter welche Lizenz du es stellen willst, berücksichtige dabei besonders die PDL, eine einheitliche Lizenz erleichtert die Arbeit mit Dokumenten aus verschiedenen Quellen enorm. Wenn du willst, dass Dokument auf den offiziellen Seiten von OpenOffice.org vertrieben wird, dann wähle eine offene und freie Lizenz.Wenn du dich für die PDL entschieden hast, dann kopiere mindestens den Appendix in das Dokument. Wenn du nur den Appendix einfügst und nicht die gesamte Lizenz, dann verlinke die gesamte Lizenz, z.B. //licenses/pdl.pdf an der entsprechenden Stelle. Trage den Dokumenttitel, deinen Namen, das Jahr und deine Kontaktadresse in die entsprechenden Felder ein.Wenn das Dokument Teil eines größeren Dokuments werden soll, einige dich mit den anderen Autoren auf eine Lizenz, um die Lizenzverwaltung des Gesamtdokuments zu erleichtern.Wenn du fertige Abschnitte von anderen Autoren einbinden willst, achte auf die Lizenz, unter der diese stehen und hole dir bei Bedarf die Erlaubnis des entsprechenden Autors. Nenne diese Autoren. Wenn du Korrekturleser gewinnen kannst, achte darauf, dass sie deine Lizenz kennen und erwähne sie entsprechend ihres Beitrags.Wenn das Dokument in die offizielle Distribution aufgenommen werden soll (etwa bei einer Installationsanleitung), dann musst du das JCA unterschreiben.
  
 
== Wie geht das mit dem JCA? ==
 
== Wie geht das mit dem JCA? ==
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Das Joint Copyright Assignment kann als PDF Datei unter //licenses/jca.pdf heruntergeladen und ausgedruckt werden. Die oberen, leeren Felder sollten mit den Kontaktinformationen ausgefüllt werden: Name, Emailadresse, postalische Anschrift, Telefonnummer, Faxnummer und Land. Die unteren drei, leeren Felder enthalten die Unterschrift, das Datum und die Namenswiederholung in Druckbuchstaben.Das ausgefüllte Formular sollte dann an die unten angegebene Faxnummer gesendet werden und/oder an die angegebene Adresse postalisch verschickt werden.Durch das JCA erhält SUN ein gemeinsames Verwertungsrecht an den Beiträgen, die du zum Quellcode beiträgst.
  
 
== Wer hilft, wenn ich mal nicht weiter weiß? ==
 
== Wer hilft, wenn ich mal nicht weiter weiß? ==
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Alle auf den Seiten des Projekts genannten Ansprechpartner und diejenigen, die in der Mailingliste users-de@openoffice.apache.org eingeschrieben sind. In diese Liste kannst Du auch Mails schicken, ohne eingeschrieben zu sein.
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FAQ zu Lizenzen

Sammlung (vermutlich) häufig gestellter Fragen und Antworten zur Mitarbeit am de-Projekt von OpenOffice.org(Mitarbeiter-FAQ)

Wozu brauchen wir Lizenzen?

Für jeden eigenen Beitrag, den du am OpenOffice.org Projekt leistest, hast du das Urheberrecht. Damit ist auch das Verwertungsrecht verbunden. Wenn jemand anderes deinen Beitrag z.B. zur Veröffentlichung auf einer Webseite verwenden will, muss er dich vorher fragen und ihr könnt dann einen Vertrag und eine Entlohnung aushandeln. Wenn derjenige dich nicht fragt, könntest du ihn verklagen. Um das ganze juristische Problem zu umgehen, stellen wir jedes Dokument von vorne herein unter eine Lizenz. Damit wird rechtliche Sicherheit für die jeweils Verantwortlichen geschaffen.

Warum kann nicht jeder einfach grundsätzlich die Verwertungsrechte an OpenOffice.org abtreten?

Kann man. Und manchmal macht man das auch, zur Vereinfachung der Rechtssituation, etwa wenn sehr viele kleine Beiträge zu berücksichtigen wären. Im Allgemeinen willst du aber mit einer Lizenz gleichzeitig sicherstellen, dass dein Beitrag in dem Sinn weitergegeben wird, in dem du ihn erstellt hast: als freier und offener Beitrag zum Projekt. Das schließt ein, dass später andere Mitarbeiter den Inhalt deines Beitrags verändern, verbessern, aktualisieren oder in neuem Kontext verwerten. Üblicherweise willst du auch verhindern, dass andere deinen Beitrag verwerten ohne dich namentlich als Urheber zu nennen oder deinen Beitrag weitergeben, ohne ebenfalls die Verwertungsrechte frei und offen zu gestalten.

Also kann niemand mehr (und ich auch nicht) mit meinem Beitrag Geld verdienen?

Nein, das ist nicht der Fall. Eine Lizenz, die die (kosten)freie Weitergabe von Dokumenten oder Programmquellen ermöglicht, verbietet nicht automatisch eine kommerzielle Nutzung. Der Begriff „freie Lizenz“ bedeutet hier hauptsächlich die „Wahlfreiheit“ des Endanwenders. So kann er auf kostenlose Angebote zurückgreifen (z.B. kann er OpenOffice.org kostenlos im Internet herunterladen) oder aber kostenpflichtige Angebote eines Dienstleisters (der dann z.B. ein gedrucktes Handbuch beilegt und Support für die Software gewährt) nutzen. Alle im Projekt genutzten Lizenzen erlauben es, mit OpenOffice.org Geld zu verdienen, sei es durch die Gewährung von Garantien oder Support oder durch eigene Erweiterungen. Auf dieser Basis wird z.B. StarOffice von SUN vertrieben. Unabhängig davon behältst du selbst jederzeit die Möglichkeit, Geld mit deinen Beiträgen zu verdienen, denn du besitzt weiterhin das volle Verwertungsrecht. Deshalb kannst du mit deinen Beiträgen alles tun, was du möchtest. Z.B. kannst du aus einer ehemals kleinen Anleitung ein Buch entwickeln und dieses einem Verlag anbieten. Nur folgendes darfst du nicht: die Möglichkeit der freien Weitergabe der ursprünglichen Anleitung zurückziehen oder Beiträge, die andere Autoren inzwischen zu dieser Anleitung gemacht haben ohne sie zu fragen in deinem Buch benutzen.

Also darf ich jetzt OpenOffice.org von der OpenOffice.org-Internetseite herunterladen, auf eine CD brennen und anschließend z.B. im Internet versteigern?

Ja, von unserer Seite spricht nichts gegen die Weitergabe des unveränderten Programms. Nach den Maßgaben der GNU Lesser General Public License muss allerdings auch immer der Quelltext von OpenOffice.org und die Lizenz selbst mit weitergegeben werden. (Mehr dazu im nächsten Punkt.) Beachte auch, dass Handelsplattformen eigene Bestimmungen z.B. für selbstgebrannte CDs haben können; hierzu können wir keine Hilfe geben.

Welche Lizenzen gibt es?

Für OpenOffice.org sind folgende Lizenzen wichtig:

  • LGPL: Lesser General Public License
Infos unter //licenses/lgpl_license.html
  • JCA: Joint Copyright Agreement
Infos unter //licenses/jca.pdf
  • PDL: Public Documentation License
Infos unter //licenses/PDL.html.

Zur Information findet sich eine Übersetzung der LGPL (keine Übertragungen ins deutsche Recht!) auf den Seiten des GNU-Projektes. Eine Übersetzung der PDL befindet sich auf unseren Seiten oder im OpenOffice.org WRITER-Format im Datei-Bereich. Darüber hinaus gibt es natürlich noch eine große Sammlung weiterer Lizenzmodelle, die aber nicht direkt im Projekt eingesetzt werden. Eine Liste der anerkannten Open Source Lizenzen findest du auf den Seiten von opensource.org. Informationen auf der englischsprachigen Webseite von OpenOffice.org findest du unter //license.html.

Kurze Erläuterung zu den Lizenzmodellen

Die Lizenzen beruhen auf US-amerikanischem Copyright und nicht auf deutschem Urheberrecht. Allerdings kann ein deutscher Richter (anhand des "Internationalen Privatrechts" im Einführungsgesetz zum BGB) das anzuwendende Recht bei einer Streitigkeit festlegen. Das kann auch das kalifornische Recht sein, unter Berücksichtigung eventuell von deutschem Verbraucherschutzrecht, den nach deutschem Recht zulässigen Klauseln in allgemeinen Geschäftsbedingungen und im Haftungsrecht. Veränderungen darf dann nur vornehmen, wer mit der Lizenz übereinstimmt (auch, wenn sie in englischer Sprache gefasst ist). Und er muss die Bestimmungen zumindest bei der Bearbeitung einhalten (für das reine Lesen braucht er keine besonderen Nutzungsrechte). Kurz zusammengefasst besagen die Lizenzen und das JCA in normalem Deutsch:

  • LGPL: Du darfst die lizenzierte Software kopieren, verteilen und verändern. Die Verwertung ist an Bedingungen geknüpft. So muss der Quellcode und die Lizenz bei der Verteilung mitgegeben (Weitergabe auf Datenträgern) oder zur Verfügung gestellt (Weitergabe durch Downloadangebot) werden und jede Veränderung am Quellcode fällt ebenfalls unter die LGPL. Das heißt, derjenige, dem du die Software gibst, darf sie wiederum kopieren, verteilen und verändern. Die LGPL vererbt sich quasi auf die nächste Version. Damit ist sichergestellt, dass die Software verändert werden kann, aber dennoch frei bleibt. Zudem erlaubt die LGPL dir, die Software zusammen mit anderer Software einzusetzen, ohne dass die andere Software unter der LGPL lizenziert werden muss. Ein großer Teil der LGPL dreht sich darum, was genau "zusammen mit" bedeutet. Zudem wird die Weitergabe patentrechtlich geschützter Veränderungen verboten und jede Gewährleistung oder Haftung abgelehnt. Der Quellcode von OpenOffice.org steht unter der LGPL. Zur Vereinfachung der Copyrightlage wird von allen, die zum Quellcode oder zu Materialien, die mit dem Quellcode zusammen vertrieben werden, beitragen wollen, verlangt, dass sie das JCA unterschreiben und Sun zukommen lassen.
  • JCA: Dein Beitrag ist deiner, nicht etwa von anderen abgeschrieben oder im Auftrag eines anderen entwickelt. Du gewährst Sun ein gemeinsames (Verwertungs-)Recht an deinem Beitrag. (Da in Deutschland das Urheberrecht nicht übertragbar ist, bleibt dieses bei dir.) Du bestätigst, dass du dies gewähren darfst und niemals einen Beitrag abgeben wirst, der ungesetzlich oder gegen gültige Verträge verstößt. Nach Auskunft von Sun ist das JCA lediglich ein Instrument um den Anwälten von Sun in einer möglichen juristischen Auseinandersetzung gute Karten in die Hand zu geben. Da Sun selbst als Mitglied von OpenOffice.org seine Beiträge der LGPL, sind damit nach aller Wahrscheinlichkeit auch keine unbeabsichtigten Verwertungsmöglichkeiten gegeben. In der Folge wird auch kein Beitrag in den offiziellenOpenOffice.org - Quellcode gelangen, zu dem kein JCA des Beitragenden vorliegt. Für Beiträge, die nicht in das Paket aufgenommen werden müssen, wie Dokumentationen oder Tutorien, wird die PDL als Lizenz vorgeschlagen, weil eine einheitliche Lizenz die Bearbeitung mehrerer Dokumente innerhalb des Projekts vereinfacht.
  • PDL: Der ursprüngliche Autor und alle folgenden Beitragenden gibt dir ein Verwertungsrecht. Wenn du Veränderungen vornimmst, dann müssen diese wieder unter die PDL gestellt werden und genau beschrieben werden. Die Lizenz muss mit dem Dokument zusammen weitergegeben werden, einschließlich eines Anhangs (Appendix), in dem der ursprüngliche Autor und alle folgenden Beitragenden genannt werden. Dadurch verbindet sich die Lizenz mit der Bearbeitungsgeschichte des Dokuments und wird von Version zu Version vererbt. So garantiert die PDL, dass ein Dokument verändert werden kann und dabei immer frei bleibt.

Wir können über diese allgemeinen Ausführungen zu den Lizenzen nicht hinausgehen, eine Rechtsberatung im Einzelfall erfolgt nicht.

Welche lizenzrechtlichen Dinge muss ich beachten, wenn ich mitarbeiten will?

Es ist notwendig, dass du deutlich machst, unter welchen Lizenzen deine Beiträge verwertet werden dürfen. Insbesondere bei umfangreicheren Beiträgen solltest du dies gleich von Anfang an planen. Bei kleineren Beiträgen, wie redaktionellen Korrekturen an bestehenden Dokumenten, gehen die anderen Mitarbeiter im Projekt oft davon aus, dass du bei der abschließenden Prüfung der Lizenzlage großzügig sein wirst (d.h. die Verwertungsrechte einem der Autoren schenken wirst). Wenn du das nicht willst, dann ist es nur fair, deine Lizenzansprüche vorher anzukündigen. Ändere keine Texte, die unter der PDL stehen, wenn du mit den Lizenzbedingungen nicht einverstanden bist. Wenn du vorhast, viele, auch kleinere Beiträge zur Webseite zu leisten, solltest du überlegen, ob du nicht das JCA unterzeichnen willst. Wenn du Texte von anderen einbinden willst, achte auf die Lizenz, unter der sie stehen und hole dir bei Bedarf die Erlaubnis des entsprechenden Autors. Wenn du Texte von anderen Autoren ändern willst, achte vorher auf die Lizenz, unter der sie stehen.

Was muss ich beachten, wenn ich Korrekturen zu bestehenden Dokumenten mache?

Finde heraus, unter welcher Lizenz das Dokument steht. Wenn das Dokument unter PDL steht, ändere das Dokument nach deinen Vorstellungen und setze deinen Namen zu den Contributors im Appendix. Darüber hinaus ist es natürlich wünschenswert, wenn du den anderen Mitgliedern des Projektes oder zumindest dem ursprünglichen Autor Gelegenheit gibst, sich zu beteiligen, z.B. indem du die Mailingliste nutzt. Steht das Dokument unter einer anderen Lizenz, kontaktiere am besten den Autor, bevor du daran arbeitest.

Was much ich beachten, wenn ich ein neues Dokument erstelle?

Überlege dir vorher, unter welche Lizenz du es stellen willst, berücksichtige dabei besonders die PDL, eine einheitliche Lizenz erleichtert die Arbeit mit Dokumenten aus verschiedenen Quellen enorm. Wenn du willst, dass Dokument auf den offiziellen Seiten von OpenOffice.org vertrieben wird, dann wähle eine offene und freie Lizenz.Wenn du dich für die PDL entschieden hast, dann kopiere mindestens den Appendix in das Dokument. Wenn du nur den Appendix einfügst und nicht die gesamte Lizenz, dann verlinke die gesamte Lizenz, z.B. //licenses/pdl.pdf an der entsprechenden Stelle. Trage den Dokumenttitel, deinen Namen, das Jahr und deine Kontaktadresse in die entsprechenden Felder ein.Wenn das Dokument Teil eines größeren Dokuments werden soll, einige dich mit den anderen Autoren auf eine Lizenz, um die Lizenzverwaltung des Gesamtdokuments zu erleichtern.Wenn du fertige Abschnitte von anderen Autoren einbinden willst, achte auf die Lizenz, unter der diese stehen und hole dir bei Bedarf die Erlaubnis des entsprechenden Autors. Nenne diese Autoren. Wenn du Korrekturleser gewinnen kannst, achte darauf, dass sie deine Lizenz kennen und erwähne sie entsprechend ihres Beitrags.Wenn das Dokument in die offizielle Distribution aufgenommen werden soll (etwa bei einer Installationsanleitung), dann musst du das JCA unterschreiben.

Wie geht das mit dem JCA?

Das Joint Copyright Assignment kann als PDF Datei unter //licenses/jca.pdf heruntergeladen und ausgedruckt werden. Die oberen, leeren Felder sollten mit den Kontaktinformationen ausgefüllt werden: Name, Emailadresse, postalische Anschrift, Telefonnummer, Faxnummer und Land. Die unteren drei, leeren Felder enthalten die Unterschrift, das Datum und die Namenswiederholung in Druckbuchstaben.Das ausgefüllte Formular sollte dann an die unten angegebene Faxnummer gesendet werden und/oder an die angegebene Adresse postalisch verschickt werden.Durch das JCA erhält SUN ein gemeinsames Verwertungsrecht an den Beiträgen, die du zum Quellcode beiträgst.

Wer hilft, wenn ich mal nicht weiter weiß?

Alle auf den Seiten des Projekts genannten Ansprechpartner und diejenigen, die in der Mailingliste users-de@openoffice.apache.org eingeschrieben sind. In diese Liste kannst Du auch Mails schicken, ohne eingeschrieben zu sein.

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